BuchNachLese 2019

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Die 18. Bergzaberner BuchLese wurde am 12.9.19 mit Matthias Zech mit einer Mundartlesung eröffnet, und, wie es guter Brauch ist, im wunderschönen Ambiente des Weingutes Hitziger. Matthias Zech hat schon einmal die Freunde der BuchLese begeistert, und man freute sich sehr auf sein erneutes Kommen.

Zech drückt meisterhaft Gefühle in Mundart aus und schreibt über Liebe, Freundschaft, Glück, Tod und Leid, er deckt alle Facetten der menschlichen Empfindungen ab. Er bringt seine Zuhörer zum Lachen, zum Schmunzeln und zum Nachdenken, Erinnerungen werden wach. Er versteht es glänzend, seine Zuhörer mitzunehmen. Auf Publikumswunsch trug er zum Abschluss sein Gedicht „Bahne“ vor, eine Schlittenfahrt am Hang von Hambach der besonderen Art.

Begleitet wurde Zech von Christiane Brodersen aus Speyer auf der Querflöte, die stimmungsvoll zu den einzelnen Gedichten und Geschichten kurze Musikstücke vortrug. Ein gelungener Abend, der von den Besuchern mit viel Beifall belohnt wurde.

Zum dritten Mal veranstaltete die Autorengruppe „Grenzenlos“ aus Kapellen-Drusweiler im Rahmen der Bergzaberner BuchLese am 14.9.2019 eine Klappstuhllesung bei herrlichem Sonnenschein. Unter dem Motto „Vom Gedenkstein zu Kräutern und weiter unter Bäumen“ trugen die Autoren Christel Herzhauser, Michael Karst, Stefan Müller und Peter Reuter kleine und größere Geschichten an vier Stellen des Kurparks vor, beginnend am Gedenkstein und endend im Café Meilenstein. Eröffnet wurde die Lesung am Kurparkeingang von einem Didgeridoo-Spieler. An den verschiedenen Stellen trugen zwei Schülerinnen auf Trompete und Saxophon sehr schöne Musikstücke vor.

Im Café Meilenstein kamen noch einmal die Autoren zu Wort, und die Musiker rundeten die ganze Lesung stimmungsvoll ab.

Es ist schon gute Tradition, dass die Bergzaberner BuchLese in ihr Programm die Schulen einbindet. Von Anfang an waren die Gewinnerinnen und Gewinner des Vorlesewettbewerbs der Orientierungsstufe gerne bereit, sich mit einer Lesung in der Bibliothek des Schulzentrums zu beteiligen.

In diesem Jahr stellte Felicitas Schaubhut, die Gewinnerin des Vorlesewettbewerbs 2018, am 17. September das Buch "Wunder", von Raquel J. Palacio vor, ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis. Nach einer gelungenen Einführung in die Thematik des Buches - es erzählt die Geschichte eines Jungen, der mit seinem entstellten Gesicht anders ist als die anderen - las sie gekonnt und lebendig drei geschickt ausgewählte Passagen vor. Mit ihrer lebendigen Artikulation wusste sie die anwesenden Erwachsenen genau so zu fesseln wie die sechzig Schülerinnen und Schüler der Orientierungsstufe und sicher auch für den Fortgang der Geschichte zu interessieren. Renate Becker jedenfalls, die die Lesung moderiert hatte, nahm das Angebot der Schülerin, das Buch zum Lesen mit nach Hause zu nehmen, gerne an. Die Schülerinnen und Schüler, die aufmerksam und gespannt der Vorleserin gelauscht hatten, bedankten sich mit einem gut hörbaren Applaus.

FrauenPortraits de Femmes

Am Sonntag, 22.9.2019, stellte im Haus des Gastes die Organisation „Femmes Pamina“ das Buch „FrauenPortraits de Femmes“ in einer Matinée Veranstaltung vor. Es wurden zehn Lebensgeschichten von Frauen im deutsch-französichen Grenzgebiet der 50er und 60er Jahre zusammengetragen. Denn irgendwann ist die Generation nicht mehr da, die diese Geschichten erzählen könnte. Eine der Frauen – die Elsässerin Colette – erzählte sehr anschaulich und temperamentvoll, wie sie ihren Mann aus Baden kennen lernte und mit welchen Schwierigkeiten sie in der Nachkriegszeit in der neuen Heimat zu kämpfen hatte. Die ehemalige Sozialministerin aus Baden-Württemberg, Frau Barbara Schäfer-Wiegand, trug einige Passagen des Buches in französisch vor.

Hümek und Gnubbel

In der Böhämmer Grundschule präsentierte Billy Bernhard, der regional bekannte Puppenspieler und Autor, den Schülern der ersten Klasse sein Buch „Hümek und Gnubbel – eine Freundschaft“ als Bilderbuch-Kino. Bernhard hatte die Kinder „voll im Griff“, er begleitete sich auf der Ziehharmonika und begeisterte mit seinem Vortrag die kleinen Zuhörer. An diesen Vormittag werden die Kinder sicher noch länger denken.

Am 25.9.2019 lud Christel Herzhauser ins schöne Ambiente der Stadtmission zu eigenen Geschichten ein. Über die Liebe, die Freundschaft, die Einsamkeit - ein großes Spektrum menschlicher Gefühle, die sie sehr charmant vortrug – waren es nun erlebte oder erdachte, oder gar erträumte Erzählungen? Das konnte jeder Zuhörer für sich selbst entscheiden. Begleitet wurde sie von der Schülerin Charlotte Wollny auf der Flöte.

Die Deutsche Akademie für Waldbaden, vertreten durch Jasmin Schlimm-Thierjung, gab am 25.9.2019 einen Einblick in eine neue Art des Umgangs mit der Natur – speziell mit dem Wald. So viele haben verlernt, sich im Wald zu bewegen, ihn zu achten, ihn zu fühlen, zu schmecken, zu riechen, zu lauschen....

Waldbaden bedeutet vor allem, in die besondere Atmosphäre des Waldes einzutauchen, den Alltag loszulassen, mit allen Sinnen wahrzunehmen und auf Dinge zu achten, an denen wir normalerweise achtlos vorüber gehen. Waldbaden tut dem Körper und der Seele gut, man sollte es möglichst oft erleben.

Weingut in stürmischen Zeiten

Im passenden Ambiente des Weingutes Mühlhäuser stellte am 1.10.2019 die aus Trier stammende Marie Lacrosse ihre Weingut-Trilogie vor. Angesiedelt im Grenzgebiet um Weissenburg zeichnet Lacrosse ein Geschichtsbild des 19. Jahrhunderts, beginnend mit dem deutsch-französischen Krieg 1870/1871. Als studierte Psychologin kann sie sich wunderbar in ihre Figuren einfühlen, besonders die Stellung der Frau in dieser Zeit wird für den Leser sehr lebendig. Die Weingut-Saga endet mit dem dritten Band in der Zeit um 1920. Die Bücher bieten ein großes Lesevergnügen, und durch ihre gut recherchierte Historie gewinnt der Leser einen guten Einblick in diese Zeit.

Der Abend war sehr gut besucht, und den Zuhörern gefiel die Lesung so, dass viele zu den angebotenen Büchern griffen.

Franz Liszt – eine MusikLese – nicht nur zum Träumen

 

Elke Wöhler-Wischhusen und Prof. Jörg Wischhusen boten am Sonntag, den 6.10., im großen Saal des Haus des Gastes einen wundervollen Vortrag. Es war ein Hochgenuss, dem Klavierspiel zu lauschen, und die von Elke Wöhler-Wischhusen zusammengestellten Texte wurden von ihr sehr launig vorgetragen und brachten die Zuhörer oft zum Schmunzeln. Man lernte einen Franz Liszt kennen, den sicher viele so noch nicht kannten.

Die trotz des ungemütlichen Wetters zahlreich gekommenen Zuhörer waren begeistert und wurden mit einer Zugabe belohnt.

Die Freunde der Bergzaberner BuchLese freuen sich schon auf die nächste MusikLese im kommenden Jahr.

Poesie des Lebens – Kalendergedichte (III)

 

Eine BuchLese ohne einen Lyrik-Abend können wir uns nicht mehr vorstellen. Am 10. Oktober stellte Renate Becker den dritten Teil ihrer Kalendergedichte vor.

Aus den Themen „Jahreszeiten“, „Zeit und Ewigkeit“, „Philosophie“ und „Witzig – Hintergründiges“ hat sie wieder einen bunten Strauß von Gedichten zusammengetragen. Und sie kann Gedichte wunderbar vortragen, die Zuhörer – eine treue Fan-Gemeinde - war ganz begeistert.

Begleitet wurde sie – wie bisher jedes Jahr – von Lukas Grimm am Klavier, der eigens aus Stuttgart angereist war. Er untermalte die Gedichte mit eigenen musikalischen Interpretationen und trug auch selbst zwei Gedichte vor. (MW)

Deutsch-arabische Lesung

Altägyptische Weisheiten – Rezitationen und Musik

Zenhom Haggag (Ägyptologe, Dozent und Kulturvermittler) lebt seit vielen Jahren in Bad Bergzabern. Am 15. Oktober führte er seine Zuhörer in die altägyptischen Weisheitslehren ein. Viele der Lebenslehren und Lyik kamen bekannt vor und hatten Ähnlichkeiten mit christlichen Weisheiten. Es vermittelte einen Eindruck von der Vielfältigkeit und Schönheit der arabischen Sprache und Kultur.

Zenhom Haggag hatte einige junge Helfer mitgebracht, aus Kashmir, Afghanistan und Syrien, die Rezitationen vortrugen und musizierten. (MW)

Wunderlich fährt nach Norden

 

Großes Interesse fand die Lesung von Monika Westphal, Team-Mitglied der "Bergzaberner BuchLese", am 17. Oktober im Café Rebmann, das bis auf den letzten Platz besetzt war. Wunderlich - so heißt der Protagonist des Romans von Marion Brasch, "Wunderlich fährt nach Norden" - ist ein heiteres Buch über einen Melancholiker und beginnt originell: "Wunderlich war der unglücklichste Mensch, den er kannte."

Monika Westphal hatte für ihre Lesung geschickt "wunderliche" Passagen herausgegriffen, die sie spannend miteinander verband und, der jeweiligen Situation entsprechend, adäquat und mit gekonnt frischem Stimmeinsatz vorzutragen wusste. Tatsächlich lauschten die Zuhörer bis zum Ende der Lesung mit großer Aufmerksamkeit den "wunderlichen" Erlebnissen und Begegnungen des Herrn Wunderlich. Mit dem Gefühl, einen kurzweiligen und amüsanten Abend erlebt zu haben, verließen die gut gestimmten Besucher diese Veranstaltung der Bergzaberner BuchLese. (RB)

Den Schlussakkord der BuchLese setzte wieder Schuldirektor Pete Allmann

am 24. Oktober im Foyer des Gymnasiums mit seinem Eröffnungssong „Visonem Habemus“. Und – man hatte sich natürlich wieder etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Kirsten Andres mit Schülern aus ihrem Oberstufenleistungskurs Deutsch tauchten ein in Wald und Flur und trugen individuelle Natur-Lyrik vor, selbst geschriebene oder in Anlehnung an bestehende Gedichte. Ein großes Thema war die Umweltverschmutzung und -zerstörung.

Zwei Oberstufenschüler berichteten von ihren Erfahrungen als Austauschschüler. Timon Baral verbrachte ein Jahr in Serbien und David Grimm in Süd-China. Beide erzählten anschaulich von ihren Erlebnissen und wollten die Zeit auf keinen Fall missen.

Pete Allman würdigte zum Abschluss die kürzlich verstorbene Literaturnobelpreisträgerin Toni Morrison und las Passagen aus ihrem Werk „The Origin Of Others“.

Insgesamt ein wundervoller Abschluss der 18. Bergzaberner BuchLese. Das Team bedankt sich bei allen Beteiligten und den Gästen, wir freuen uns bereits auf das kommende Jahr. (MW)

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