Nachlese des Programms 2016

4. Lesung in der Bad Bergzaberner BuchLese am 28.9.2016

 

Monika Westphal las aus Teo von Lorenza Gentile

In diesem Buch berichtet der Ich-Erzähler, ein achtjähriger italienischer Junge, aus seiner Sicht über seine Familie. Ständig liegen die Eltern im Streit. Nur, wie kann ein kleiner Junge diese Situation verändern? Er erfährt von Napoleon, der jede Schlacht gewonnen hat: Von ihm braucht er Rat. Aber, wo kann man ihm begegnen und ihn fragen? Tot müsste man dazu sein … Lorenza Gentile entwirft eine Palette philosophischer, ethischer und religiöser Fragen aus der Sicht eines Kindes, immer eingebunden in den Alltag der Familie, der Freunde und der Schule.

Monika Westphal las herzerfrischende und traurige Passagen aus dem Buch. Leider verriet sie uns nicht, ob Teo Erfolg haben wird und seine zerstrittenen Eltern zueinander finden lassen kann: Ein guter Anreiz, dies spannende und tiefgründige Buch zu lesen.

Danke, dass es uns vorgestellt wurde – und danke an die Heinzelmännchen im HdF.

11. Lesung

 

Musik-Lese zu Felix Mendelssohn Bartholdy

Am 16.10. gaben Jörg Wischhusen (Klavier) und Elke Wöhler-Wischhusen (Lesung) wieder eine Musik-Lese, diesmal über Felix Mendelssohn Bartholdy, ein Genie im 19. Jahrhundert, eingebettet in die berühmte Menedelssohn-Familie: den Großvater Moses, den Philosophen, den reichen Bankier und Privatier Abraham. Schon früh gab er im elterlichen Palais Konzerte, zusammen mit Schwester Fanny, die ebenfalls komponierte. Für Goethe war Felix ein „himmlischer, kostbarer Knabe“, dessen Gegenwart er genoss. Viele Reisen führten ihn durch Europa, auch in die Pfalz. In vielen Briefen berichtete er u.a. über die besonderen Pfälzer Gepflogenheiten. So entstand bei dieser Matinee in Musik und Wort ein Einblick in Felix‘ Schaffen vom frühen Werk Introduction e Rondo capricioso des 15-Jährigen bis hin zu seinem letzten, der Vertonung von Eichendorffs Nachtlied.

Die vielen Gäste waren von dem Vortrag von Elke Wöhler-Wichhusen und den passenden, sehr gut ausgewählten und gespielten Klavierstücken so begeistert, das Jörg Wischhusen nicht ohne Zugabe von der Bühne gehen konnte. Die Besucher dankten mit langem und tosendem Beifall. Es war eine wunderbare Matinee, die noch lange nachklingt. Herzlichen Dank für diesen Morgen.

(Renate Winstel-Krebs)

12. Lesung

 

Am 17.10 las Joachim Geil aus seinem jüngsten Roman Ruhe auf der Flucht, moderiert von Berthold Blaes, seinem ehemaligen Deutschlehrer am hiesigen Gymnasium. Ruhe auf der Flucht ist der dritte Roman einer Trilogie, durch die sich das Thema „Vergeblichkeit und Vergebung“ zieht; im ersten in der Zeit des 2. Weltkriegs, im zweiten in der der 68er, und hier begibt sich Huber Holl in die zugespitzte Zukunft. Er ist Opfer seines Onkels, zieht sich in Kalligraphie und Ornithologie zurück. Provinz wird der großen Welt, Einfachheit der Weltläufigkeit entgegengesetzt. Und immer wieder gibt es Bezüge zur Kunst: u.a. dem Bauernbruegel oder Grünewalds Isenheimer Altar.

Joachim Geils Vortrag – witzig. Lebendig, teilweise atemlos – bannte die Zuhörer im schönen Ambiente des Weinguts Knöll&Vogel. Dank auch ihnen, die zum Gelingen dieses Abends beigetragen haben.

Elke Wöhler-Wischhusen

13.Lesung

 

Jürgen Matthäß, Journalist – Spezialfach Weine und Restaurants, las am 20.10. aus seinem Roman Schweigen. Er spielt an wirklichen Plätzen, und teilweise stellt er auch reale Personen vor. Ein Bild des Grenzgebietes „Elsaß – Pfalz“ entsteht mit historischen Bezügen. Durch manipulierte Bremsen wird ein Ehepaar ermordet. Wer hat Interesse an dem Tod der beiden? Verschiedene Verdächtige tauchen auf: Winzer, die ihr Weinbuch gefälscht haben; Winzer, die besondere Gewannnamen etikettieren wollen; ein Witwer eines vermeintlichen Opfers eines Kunstfehlers, den die ermordete Ärztin angeblich begangen hat; Nachfahren, eventuelle Erben eines im Krieg unter Zwang verkauften Weingutes, die nun ihr Erbe reklamieren wollen. Hauptermittler Badenhop, ein Hamburger Nordlicht, muss Wein, Land und Leute erst einmal kennen lernen. Liebevoll zeichnet Jürgen Matthäß seine Charaktere bis hin zum Bergzaberner fiktiven übergewichtigen Lokalredakteur, der beim ununterbrochenen Essen seiner Leberwurstbrote vom Gourmet-Menü im Oberotterbacher Schlössel träumt.

Leider wurde den Zuhörern bei dem witzigen und lebendigen Vortrags nicht verraten, wer der Täter war: ein Ansporn, das Buch selbst zu lesen.

Familie Augspurger sei Dank für das außergewöhnliche historische Ambiente, in dem die Lesung – begleitet von „ricke-racke“ – stattfinden durfte.

(Elke Wöhler-Wischhusen)

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